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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 53

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich I. Barbarossa 1152—1190. 53 als wichtigster Handelsplatz des Binnenlandes Mailand hervorragte, hatten die unruhvollen letzten Jahrzehnte benutzt, um sich vom Königtum säst unabhängig zu machen; sie wählten ihre Beamten selbst, sie erhoben Zölle und prägten Münzen. Ja, die Mailänder suchten sich bereits die kleineren Nachbarstädte untertänig zu machen. Auf seinem ersten Römerzuge wurde Friedrich zwar vom Papste zum Kaiser-Kaiser gekrönt, war aber zu schwach, um seine Macht geltend zu machen, und kehrte bald über die Alpen zurück. Nicht lange darauf kam es auch mit dem Papste zu einem Zerwürfnis. Auf einem Reichstag, den Friedrich zu Besanyon in Burgund abhielt, erschien der Kardinal Roland als Überbringer eines päpstlichen Schreibens, in welchem die Kaiserkrone als ein Geschenk des Papstes bezeichnet wurde. Als der Kardinal zudem das Wort hinwarf: „Von wem hat denn der Kaiser das Kaisertum, wenn nicht vom Papste?" entstand allgemeine Erregung, Otto von Wittelsbach zog gegen ihn das Schwert, und nur durch das Dazwischentreten des Kaisers selbst wurde er gerettet. So hatte Friedrich mehr als einen Grund, bald wieder nach Italien zu ziehen. 1158 überschritt er mit einem starken Ritterheere die Alpen. Machtvoll trat er auf. Auf einem Reichstag verkündete er, daß die kaiserliche Macht unbeschränkt sei, nahm den Städten einen großen Teil ihrer Welf, Herzog von Bayern. Heinrich Iv. t 1106. Lothar. Heinrich f 1137. Friedrich^.Agnes Heinrich V. v. Buren, Herzog v. Schwaben. Gertrud^Heinrich der Stolze. Jndith^Friedrich, Hz. Konrad Iii. j von Schwaben. f 1152. Heinrich der Löwe. Friedrich I. Barbarossa. 11190. Cito Iv. Heinrichvi. Friedrichs. Philipp v. Schwaben. + 1218. +1197. Schwaben. + 1208. Friedrich ü. +1250. Heinrich. Konrad Iv. Enzio. Manfred. + 1254. Konradin. + 1268.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 41

1902 - Karlsruhe : Lang
— 41 — der Städte am Rhein ergriffen für ihn die Waffen. Allein, bevor es zum Kampfe kam. starb der Kaxpr m -xxttxch xixx Jahre 1106 Weil er im Kirchenbanne gestorben war. Lteb man feinen Sarg volle fünf Jahre unbeerdigt stehen. ^ Heinrich V. fetzte den Jnvestiturstrert fort bis zum ^ahre 1122? ln diesem Jahre wurde der Streit durch exneix Vertrag zu^Wornxs beendigt, der bestimmte: Die Bischöfe sollen von bett Geistlichen der Bifchofskirche in Gegenwart eines taxier-, lichen Bevollmächtigten gewählt werden. Der Kaxfer ertexlt ihnen die weltliche Gewalt in ihrem Bxstum durch Übergabe von Scepter und Schwert. Erst wenn der Kux]er Ixe belehnt hat, dürfen sie geweiht werden und vom Papste Jixng xtni Stab empfangen. Xi. Won Kaiser Friedrich dem Notvart. 1. Die Hohenstaufen. ^n den Seiten, ba bic meisten Fürsten von Kaiser^ Heinrich Iv. abfielen, bewahrte ihm Friedrich von Hohenstaufen unverbrüchliche Treue. Friebrichs Staxxxmfchloß war die Bxxx'g Hohenstaufen auf dem Gebirgsrücken zwischen den yrlütblexn und Rems in Schwaben. Als Lohn seiner Treue erhxclt ^-rxedrxch die Tochter Kaiser Heinrichs zxir Gemahlin _und die Hcrzog^-würde in Schwaben und Elsaß. Nach denx Tode Kaiser Heinrichs V. erbten die Hohenstaufen feine Hausgüter und hatten auch Aussicht auf die Kaiserkrone. Allein die Mehrzahl der dexitfchen Fürsten wollte keinen reichen und mächtigen König haben und wählte darum den Herzog Lothar von Sachsen. Nach dem Tode Lothars wurde der Hohenstause Konrad 1 Li. gewählt, und die Kaiserkrone blieb 116 Jahre bei dem hohenstaufxfchcn Hanse. 2. Kaiser Friedrich der Rotbart. Nach Kaiser Konrabs Hl Abscheiden wurde sein Neffe. Herzog Friedrich von Schwaben, zum Kaiser gewählt, friebrich staub int 31. Lebensjahre und war ausgezeichnet durch Vorzüge des Körpers und des Geistes. Sein Leib war schlank und klüftig, ferne Haltung majestätisch. Der Blick feiner großen, blauen Augen küxxbigte beu Herrscher an; blonbe Locken umwallten fein Haupt, und ein rötlicher Bart zierte fein Antlitz. ^ Daher hieß man ihn beu Rotbart, ober wie die Italiener ihn genannt haben. Barbarossa. Alle Deutschen hatten zu ihm das feste Vertrauen, er werbe das Reich mit Krast, Gerechtigkeit und Weisheit regieren. Von ihm sagte man: ixn Rate ist er entschlossen, im Kriege tapfer

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 42

1902 - Karlsruhe : Lang
— 42 — !ro ^An■ ^edenswerken besonnen, an Jahren ein Jüngling, an Weisheit ent Greis. Er kennt den Lauf der Dinge, er ist zu- verlässig allen, die er liebt; seine Treue ist unerschütterlich; das Unglück beugt ihn nicht, das Glück macht ihn nicht stolz. Er ist milde, srei-gebig und gnädig den Guten, den Bösen ist er unerbittlich. Dem Freunde ist er ein treuer Freund, dem Feinde ein unversöhnlicher Feind. Im zweiten Jahre seiner Herrschaft (1154) zog Friedrich nach Rom und wurde zum Kaiser gekrönt. Die Italiener, besonders die Stadt Mailand und mehrere andere Städte in Oberitalien, wollten sich von der Herrschast der deutschen Könige srei machen. Friedrich mußte darum mehrere Kriegszüge nach Italien unternehmen. Er belagerte die Stadt Mailand über ein Jahr. Die Mailänder wehrten sich tapfer; allein Friedrich ließ keine Lebensmittel in die Stadt eingehen und die Quellen abgraben, aus denen die Mai-_ länder ihr Wasser erhielten. Uno |o wurde die stolze Stadt endlich gezwungen, sich dem Kaiser aus Gnade und Ungnade zu unterwersen. Die ausgehungerten Mailänder zogen in das deutsche Lager hinaus; barfuß,, tu härenen Bnßgewändern, mit einem Strick um den -palv riefen sie die Gnade des Kaisers an. Sie mußten alle ihre Waffen und Ehrenzeichen abliesern, und ihr Fahnenwagen, aus dem an hohem Maste das Stadtbanner wehte, wurde durch v <rn zerstört. Der Kaiser gewährte ihnen Verzeihung, aber die Mauern und stürme der >Ltadt wurden niedergerissen. Fortbin wurden die Lombarden mit eiserner Strenge behandelt, ^ie empörten sich von neuem und stifteten einen Bund der lombardischen Städte. Diesem Bunde schloß sich auch der Papst ^n’ Kiedrich zog gegen sie zu Felde. Da wurde sein Heer durch.verrat geschwächt. Der Herzog von Sachsen und Bapern, Hemrich der Löwe, verließ auf treulose Weise seinen Kaiser, Friedrich der Rotbart.

4. Deutsche Geschichte - S. 52

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
52 Die deutsche Kaiserzeit 919 1250. ihre Männer davon. Der Krieg fand ein vorlufiges Ende durch einen Vergleich, nach welchem Heinrich nur Sachsen behalten sollte. Doch wurde die Ruhe in Deutschland nicht vollkommen hergestellt; die Parteien der Staufen und Welsen oder, wie man sie nachher in Italien nannte, der G h i b e l l i n e n (der Name soll von dem staufischen Schlosse Waiblingen stammen) und Guelfen standen einander feindselig gegenber. Der zweite Trotzdem lie sich König Konrad durch die begeisterte und hinreiende fin478' Predigt des Cisterziensermnchs Bernhard von Clairvaux be-1149 stimmen, an dem zweiten Kreuzzug teilzunehmen. Von groen Hoffnungen begleitet, zogen Konrad Iii. und etwas spter König Lud-wig Vii. von Frankreich nach dem Orient; aber beide Heere erlitten die grten Verluste, und der Kreuzzug verlief ohne jedes Ergebnis. Einige Jahre spter starb Konrad. Friedrich I. Barbarossa. 11521190. 56. Friedrich I. und die Unterwerfung der lombardischen Städte. Konrads Iii. Nachfolger wurde sein ihn an Gaben und Charakter weit berragender Neffe Friedrich, den die Italiener wegen seines rotblonden Medrichs Bartes Barbarossa genannt haben. Er war nur von mittlerem Wchse, uchkeit. af,er in seinem ganzen ueren Wesen ein Bild edler Mnnlichkeit; aus seinem Antlitz leuchtete eine ruhige Heiterkeit, schars blickten seine Augen, fest war sein Gang. Wie er in allen ritterlichen Tugenden erfahren war, so besa er auch hohe geistige Fhigkeiten, einen hochstrebenden Sinn, einen klaren Verstand, eine natrliche Beredsamkeit und dazu trotz aller Freude an ritterlichem Treiben eine herzliche Frmmigkeit. Seine Gestalt hat sich dem deutschen Volke tief eingeprgt; seine Regierung bedeutet einen der Hhepunkte der deutschen Kaiserzeit. Da seine Mutter eine Welfin war, so war er der Vetter Heinrichs des Lwen. Mit ihm trat er in nahe Beziehungen, gab ihm das Herzog-tum Bayern zurck, und beide sind lange gute Freunde gewesen. Friedrich zog es vornehmlich nach Italien, nicht nur um die Kaiserkrone zu gewinnen, sondern um die sinkende kaiserliche Macht wiederherzustellen und besonders, Die low-um die Städte der lombardischen Ebene unter seine Gewalt zu Stiivte beugen. Diese waren nmlich vornehmlich infolge des Handels mit dem Orient, der unter dem Einflu der Kreuzzge sich hoch entwickelt hatte, zu groem Wohlstand gelangt; das Gewerbe war emporgeblht, der Geld-verkehr hatte groen Umfang angenommen, schon entstanden Banken. Die Städte, unter denen neben den Seestdten Pisa, Venedig und Genua

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 206

1888 - Berlin : Hertz
206 Thülnahme am spanischen Erbfolgckneg. stimmung und ließen dem neuen König Friedrich I. durch besondere Gesandte ihre Glückwünsche darbringen. Schweden folgte 1704, Frankreich und Spanien beim Friedensschluß 1713, die Republik Polen dagegen erst 1764. Vornehmlich aber protestirte der Papst in heftigen Ausdrücken dagegen, daß der Kaiser ein neues Königthum errichtet habe, während es nur dem päpstlichen Stuhle gebühre, Könige zu ernennen. Friedrich sei ein offenbarer Feind der katholischen Kirche und besitze Preußen nur durch den Abfall eines seiner Vorfahren (des Großmeisters Herzog Albrecht). Deshalb erklärte der Papst, nie seine Zustimmung dazu geben zu wollen, und ermahnte, Friedrich nicht als König anzuerkennen. Freilich hatte diese Abmahnung nicht den geringsten Erfolg. Als bei der nächsten Kaiserwahl der Nuntius des Papstes, Cardinal Albani, nochmals gegen die Königswürde Friedrich's I. protestiren wollte, und der preußische Gesandte, Christoph von Dohna, das erfuhr, so erklärte dieser, wenn der Cardinal nur Miene mache, das zu versuchen, so werde er es bereuen; Dohna drohte, sich eines so handgreiflichen Beweises bedienen zu wollen, daß der Neffe des Papstes (Albani) kein Vergnügen daran haben würde. Als König Friedrich von der Angelegenheit unterrichtet wurde, billigte er nicht nur Dohna's Verfahren, sondern gab heimlich den Befehl, daß seine damals wegen des spanischen Erbfolgekrieges in Italien befindlichen Truppen in die Kirchenstaaten einrücken sollten, wenn der päpstliche Nuntius wirklich Protestation erhöbe. Doch unterblieb dies nun vorsichtigerweise. So war Preußen fast ohne Widerspruch in die Reihe der europäischen Großmächte eingetreten, um fortan seine wohlerworbene Stelle unter denselben mit immer steigendem Ruhme zu behaupten. 28. Weitere Negierung König Friedrichs I. (1701 -1713.) Theilnahme am spanischen Erbsolgekrieg. Friedrich säumte nicht, die Schuld der Dankbarkeit abzutragen, welche er gegen den Kaiser für dessen Zustimmung zu seiner Erhöhung übernommenhatte. Sobald der spanische Erbfolgekrieg ausbrach, in welchem sich zuletzt auch England und Holland mit Oesterreich verbanden, um dem Enkel des Franzosenkönigs, Philipp, nicht die ganze spanische Erbschaft ungetheilt zufallen zu lassen, stießen die preußischen Truppen zu deu kaiserlichen Heeren, und alle Bemühungen Frankreichs, den König Friedrich durch große und vorteilhafte Anerbietungen von jenem Bündniß abwendig zu machen, waren vergeblich. Wiewohl derselbe Oesterreich nur 10,000 Mann Hülfstrnppen zugesagt hatte, stellte er doch während des größten Theils des Krieges 25,000 Mann. Die preußischen Truppen, welche zunächst an den Rhein zogen, standen unter der Führung des damals noch jungen, aber schon höchst ausgezeichneten Kriegsmannes, des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau. Derselbe war der Sohn und Erbe des regierenden Herzogs von Dessau und durch seine Mutter ein Vetter König Friedrich's. Schon früh machte er durch sein einfach derbes, biederes, entschlossenes Wesen viel von sich reden Gegen den Willen seines Hofes setzte er seine Heirath mit einem einfachen Bürgermädchen, der Tochter des Hofapothekers Föfe in Dessau, durch, indem er er-

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 113

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich I. Heinrich Vi. 113 Wiederherzustellen. Mailand schlo ihm die Tore, Friedrich begngte sich, einige kleinere Städte, die sich ihm zu widersetzen wagten, zu zerstren. Er fhrte den Papst zurck, den die Rmer, auf Anstiften des Arnold von Brescia, des Eiferers gegen die weltliche Gewalt der Kirche und den Reichtum ihrer Diener, vertrieben hatten, und wurde von ihm ge-krnt. Unter Gefahren verlief die Rckreise, die Rmer emprten sich, bei Verona sperrten die Lombarden die Klause; hatte in Rom Heinrich der Lwe dem Kaiser das Leben gerettet, so brach hier der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach durch Umgehung des Engpasses freie Bahn. Friedrich hatte Heinrich dankbar zugerufen: Heinrich, ich gedenk' dir's." 1156 erhielt derselbe zu Sachsen auch das Herzogtum Bayern, in dem er Mnchen 1158 zur Stadt erhob; doch wurde die Mark sterreich davon abgetrennt und zu einem selbstndigen Herzogtum erhoben. In das Jahr 1156 fllt auch die Erhebung Konrads, des Bruders des Kaisers, zum Pfalzgrafen bei Rhein. Die rheinfrnkischen Lande und die rheinische Pfalzgrafenwrde fallen von jetzt an zusammen. Konrad residierte in Heidelberg; er ist wahrscheinlich Erbauer der ersten Heidelberger Schlo-anlage auf dem Jettenbhl bei der Molkenkur. Friedrich vermhlte sich mit Beatrix von Burgund und fgte ihren reichen burgundischen Besitz seinen salisch-stansischen Hausgtern in Franken, Schwaben, Pfalz und Elsa hinzu, den er zusammen mit den Reichsgtern zu einem den ganzen Sdwesten umfassenden Komplex ab-rundete, der sich vom Fichtelgebirge bis zur Saue erstreckte. Auf diese groe Hausmacht gesttzt, unternahm er seine Zge nach Italien. Noch bevor er sie antrat, war es zu einem Konflikt mit der Kurie gekommen. Auf dem Reichstage zu Besancon hatte der Karbinallegat Rolanb ein ppstliches Schreiben berreicht. Der boppelfinnige Ausbruck beneficium ^Wohltat und Sehen i, der sich barin fanb, hatte durch ihn die Auslegung erhalten, ba die Krnung mit der Kaiferkrone als eine Belehnung des Kaifers durch den Papst aufzufassen sei. Aber die scharfe Zurckweisung, die ihm zuteil wrbe, bewies, ba Friedrich nicht der Mann war, der biefe Auffassung von dem Verhltnisse der geistlichen zur weltlichen Gewalt gedulbet htte. tz 55. Friedrichs italienische Politik. Friedrich betrachtete es als seine Aufgabe, die lombardifcheu Städte, die sich, an Macht und Reichtum stark gewachsen, ihren Pflichten gegen das Reich zu entziehen gedachten, wieder zu unterwerfen. Aber er hat biefe Politik nicht burchfhreit knnen, nach einem Jahrzehnt groer Erfolge trat pltzlich ein Rckschlag ein; dessen Wirkungen nicht wieder ausgeglichen werden konnten. Nach zwanzig Jahren sah sich der Kaiser gentigt, auf einen Teil feiner Forderungen zu verzichten. Die groe Feindin des Kaifers ist Mailand, das Haupt eines Bundes lombardischer Städte, die der Fruchtbarkeit der wohl-angebauten Ebene und dem Aufschwung, den der Handel mit dem Orient seit Beginn der Kreuzzge genommen hatte, ihren Reichtum und ihre Pfeifer. Geschichte. V. (S.-W.-D.) 8

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 125

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 125 begann ein Siegeslauf des siebzehnjhrigen Fürsten. Die Grafen von Habsburg und Kyburg schlssen sich ihm an; der Bischof von Basel und der Bischof von Straburg geleiteten ihn mit 500 Reisigen das Rheintal hinab durch das freudig huldigende Elsa. Breisach, das eben der Kaiser verlassen, ffnete ihm seine Tore; in Hagenau wartete der Bischof vou Mainz; Luitpold von Worms und der Kanzler des Reichs, Konrad von Speyer, schlssen sich an, und letzterer vermittelte die Erneuerung des Bndnisses mit König Philipp August von Frankreich. Auf glnzendem Reichstage in Frankfurt wurde Friedrich nochmals zum König gewhlt und in der Kathedrale zu Mainz gekrnt. Bald stand ganz Oberdeutschland unter seiner Fahne. In dem Thronstreit zwischen Friedrich und Otto spielten die Ver-Hltnisse der Nachbarlnder eine Rolle. Da Otto zu England hielt, schlo Friedrich das Bndnis mit Frankreich. Der Sieg der Fran-zosen bei Bouvines (1214) der den englischen König Johann ohne Land und Otto entschied auch der das Knigtum Friedrichs. Er wurde in Aachen zum zweiten Male gekrnt; Otto, seitdem fast vergessen, starb drei Jahre spter in Braunschweig. 3. Friedrich Ii. 12151250. Unter Friedrich Ii. nimmt der Kampf zwischen Kaiser und Papst seine letzte Wendung, er wird mit grter Erbitterung ausgefochteu, wie es berall geschieht, wo prinzipielle Gegenstze aufeinanderstoen, und endet, da Friedrich vor der Entscheidung stirbt und kein geistesebenbrtiger Nach-folger an seine Stelle tritt, mit dem vollen Siege des Papstes. Je lnger, je weniger beteiligt sich Deutschland ttig an den italienischen Kmpfen des Kaisers; damals trennt es sich von Italien; dort gewinnen die Fürsten, denen die Landeshoheit in ihren Gebieten reichsgesetzlich zugesprochen ist, hier die Städte die fhrende Stellung. Die Kolonisation im Osten wird wieder ausgenommen, alle Stnde wirken mit, der Erfolg ist groß, zwei Fnftel des heutigen deutschen Landes werden damals germanisiert. 1 , Im Morgenlande machen die seldschnkischen Trken neue Eroberungen, die Mongolen führen groe, aber wenigstens fr das mittlere Europa doch nur vorbergehende nderungen in der Machtverteilung der Staaten herbei. 63. Friedrichs Ii. Regierungsanfang. Friedrich konnte nicht daran denken, die Macht des deutschen Knigtums wiederherzustellen, er ist vielmehr aus der.einmal betretenen Bahn, dessen Rechte aufzugeben, weiter fortgeschritten. Er besttigte die Zugestndnisse Ottos Iv. an den Papst, gab das Aufsichtsrecht des Knigs der die Bifchofswahlen

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 127

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 127 65. Friedrich als Gesetzgeber in Sizilien und in Deutschland. Nach dem Frieden gab Friedrich dem Knigreich Sizilien eine Ver-fassung hnlich der, die im Beginn der Neuzeit in den meisten europ-ischen Monarchien eingefhrt wurde, die der absoluten Monarchie. Die hchste, unbeschrnkte Gewalt steht dem Könige zu, er erlt die Gesetze, regiert durch ein von ihm ernanntes, mit Geld besoldetes Beamtentum, er hlt ein Sldnerheer und eine Flotte. Diese Regierungsform setzt voraus, da dem König groe, regelmig ein-laufende Geldmittel zur Verfgung stehlt, und kann darum nur in Lndern mit ausgebildeter Geldwirtschaft begrndet werden; wir finden deshalb auch im Sizilischeu Reiche eine Besteuerung der Untertanen neben der Zollerhebung an den Grenzen durchgefhrt. Sie setzt ferner voraus, da an Mnnern, die eine fr die Beamtenstellung er-forderliche Vorbildung haben, kein Mangel ist, das Staatsoberhaupt lt sich darum die Verbreitung einer gelehrten Bildung angelegen seilt; wie Karl der Groe seine Hofschule begrndete, fo Friedrich die Universitt in Neapel. Diese Verfassung legte eine so groe Gewalt in die Hnde des Knigs, wie sie damals nur bei wenigen Fürsten gefunden wurde, aber sie gewhrte den Untertanen Schutz nach auen, Ordnung und Sicherheit im Innern in einem Mae, wie sie sie in keinem europischen Reiche damals genossen. Mit dieser Ordnung seines unteritalischen Knigsreichs eilte Friedrich seiner Zeit weit voraus. Die deutschen Verhltnisse sind durch Friedrichs Gesetzgebung auf dem Reichstage zu Mainz 1235 geordnet worden. Er war der die Alpen gekommen, weil sich sein Sohn König Heinrich (Vii.) zu seiner Regierung in Widerspruch gesetzt hatte. Ohne Mhe nahm er ihn auf Trifels gefangen und bertrug die Regierung in Deutschland seinem Sohne Konrad. In Mainz besttigte er die Fürsten als Landesherren (67). Gerichtsbarkeit, Zoll- und Mnzgerechtigkeit wurden ihnen eingerumt/. Hatte einst Karl der Groe alle selbstndigen Gewalten in seinem Reiche beseitigt und seine Grafschaftsverfassung durchgefhrt, bei der es nur Beamte geben sollte, so wurde jetzt den Fürsten, deren Gewalt sich aus diesen Grafschaftsrechten entwickelt hatte, die weitgehende Unabhngigkeit vom Reichsoberhaupt, die sie tatschlich errungen hatten, gesetzlich zuerkannt. Der gleichzeitig verordnete Landfriede wurde fr alle spteren Versuche ein hochgepriesenes Vorbild. Seine Bestimmungen waren die ersten Gesetze, die in deutscher Sprache aufgeschrieben worden sind. Hat sich unter Friedrich die Landeshoheit der deutschen Fürsten ent-schieden, so haben auch die norditalischen Städte ihre Selbstndigkeit endgltig behauptet.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 175

1888 - Wiesbaden : Kunze
27, 5. Friedrich Ii. 175 worden war, begab er sich nach Italien. Honorius Iii. frönte ihn in der Peterskirche zum Kaiser und bewilligte ihm für den versprochenen Kreuzzug einen Aufschub, damit er zunächst die Verhältnisse in seinem Erblande Neapel und Sizilien ordnen konnte. Aus Honorius folgte (1227) Gregor Ix., der trotz hohen Alters mit kühner Entschlossenheit den Wettkampf um die Vorherrschaft zwischen päpstlicher und kaiserlicher Macht wieder aufnahm. Er forderte von Friedrich die Ausführung des zugesagten Kreuzzuges und drohte mit dem Bann. Friedrich trat den Kreuzzug an (§. 25, 5), kehrte aber, da er nebst einem Teile seines Heeres erkrankte, alsbald nach Otranto zurück. Gregor hielt die Krankheit für Verstellung, that ihn in den Bann und verbot, als der Kaiser nach seiner Genesung den Zug dennoch unternahm, die Teilnahme an demselben. Daraus machte Friedrich, um die Macht des Papstes zu schwächen, die kaiserlichen Hoheitsrechte aus die Mark Ankona und das Herzogtum Spoleto geltend und schickte während seiner Anwesenheit in Palästina seinen Reichsverweser mit Truppen in diese Gebiete. Der Papst dagegen ließ Truppen anwerben, mit dem „Schlüssel Petri" bezeichnen und sandte sie zur Eroberung Neapels aus. Nach seiner Rückkehr nach Apulien trieb Friedrich die „Schlüsselsoldaten" des Papstes ohne Mühe auseinander und rückte gegen den Kirchenstaat vor. Da machte die Notlage den Papst zur Aussöhnung mit dem Kaiser (1230) geneigt; unter Vermittlung des Ordensmeisters Hermann von Salza erhielt der Papst Ankona und Spoleto zurück, und der Kaiser wurde von dem Banne losgesprochen. Friedrich widmete jetzt seine Regierungsthätigkeit besonders dem mütterlichen Erb-reich Sizilien, aus welches er einst verzichtet hatte. Er vollendete die Gesetzgebung daselbst, und war ein eifriger Förderer der Kunst und Wissenschaft. Sein Hof zu Palermo wurde der Sammelplatz der ausgezeichnetsten Männer, und da Friedrich selbst Dichter war, so fanden Sänger und Dichter in seinem Hause die beste Aufnahme. In Neapel gründete er eine Universität, die erste nichtkirchlichen Ursprungs. Im Jahre 1235 begab sich Friedrich nach Deutschland zurück, wo seine Anwesenheit höchst notwendig war. Hier hatte sein Sohn und Stellvertreter Heinrich sich gegen ihn aufreizen lassen und in Süddeutschland und bei den lombardischen Städten Unterstützung gefunden. Allein der unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, um dem kräftigen Arme feines Vaters zu trotzen. Bei Friedrichs Ankunft in Deutschland fiel der süddeutsche Anhang von Heinrich ab, dieser mußte sich ergeben und wurde gefangen nach Apulien

10. Geschichte des Mittelalters - S. 251

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 2. Friedrich Iii. 251 kürzeste von allen; zudem beschäftigte ihn sein Erbland Ungarn so sehr, daß er weder den Landfrieden im Reiche aufrecht erhalten, noch die Krönung an sich vollziehen lassen konnte. Auf einem Feldzuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. 2. Friedrich Iii. 1440-1493. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste: Albrechts Vetter Friedrich Iii. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungsgeschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen , um seinen Lieblingsstudien Astrologie, Alchimie und Botanik nachhängen zu können. Im Staatsrate schlief er oft bei Beratung der wichtigsten Dinge ein; einmal entließ er den versammelten Landtag, um seine Blumen gegen den eintretenden Frost in Sicherheit zu bringen. Unentschlossenheit war seine größte Schwäche; dabei betrachtete er jede kräftig hervortretende Macht im Reiche mit Eifersucht und beugte sich doch wieder vor dem Papste. Die einzigen Pläne, die er verfolgte, waren auf die Vergrößerung der Macht des Hauses Habsburg gerichtet, von der er ohnehin schon eine so hohe Meinung hatte, daß er auf seine Bücher, Gefäße und Paläste die fünf Vokale a, e, 1, O, n setzen ließ und ihnen die Deutung gab: Alles Erdreich Ist Oestreich Unterthan. Und doch ist unter seiner Regierung die Macht des deutschen Kaisertums in den tiefsten Verfall geraten. Zunächst vereitelte Friedrich die Hoffnungen, welche das Konzil zu Basel für eine Verbesserung der Kirche erregt hatte. Es waren dort Gesetze gegen verschiedene Mißbräuche erlassen und der Papst durch einen Eid verpflichtet worden, die Baseler Beschlüsse anzuerkennen und für allgemeine Konzilien zu sorgen, welche in Kirchensachen über dem Papste ständen. Diese Beschlüsse hatte auch Albrecht H. gut geheißen, allein Friedrich Iii. ließ sich durch seinen schlauen Geheimschreiber, den Italiener Äneas Sylvius (nachmaligen Papst Pius Ii.) täuschen, er widerrief alle diese Verordnungen und sah ruhig zu, als der Papst das Konzil zu Basel aufhob. Zum Lohne hierfür krönte ihn 1452 der Papst, und er war der letzte in Rom gekrönte deutsche Kaiser. Um die schweizer Besitzungen wieder zu gewinnen, die
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